Im Oktober 1983, mitten im Kalten Krieg, wurde in der Nähe des Ortes Berg in der Gemeinde Kirchdorf eine Raketenstation fertiggestellt. Auf einem Areal von 80.000 Quadratmetern entstand eine Stellung für Flugabwehrraketen vom Typ
HAWK. Das HAWK-System besteht aus mobil abfeuerbaren Flugabwehrraketen aus US-amerikanischer Produktion. Entwickelt wurden die Raketen 1959/1960 und in viele NATO-Partnerstaaten verkauft. Die Reichweite lag bei ca. 20 bis 25 Kilometern.
Die deutsche Luftwaffe hat die Raketen seit 1965 im Einsatz. Der Betrieb und die Wartung des Systems war sehr komplex und kostenintensiv. Die Soldaten mussten im Schichtdienst die Einsatzbereitschaft gewährleisten. Dafür wurden ausgebaute Feldstellungen angelegt wie die in Berg bei Kirchdorf.
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Radarturm, das Tor ist ein Aufzug |
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Zwei der fünf Radartürme |
Das Herzstück der Anlage die 5 Radartürme für die Steuerung der HAWK-Raketen. Die Raketen waren auf einem Startgerät (eine Art Anhänger) befestigt und konnten im Verteidigungsfall von den Stellplätzen abgeschossen werden. Die Radartürme steuerten dann die abgefeuerten Raketen ins Ziel. Dafür wurde das Ziel mit einem Dauerstrich-Radar beleuchtet. Die reflektierten Radarstrahlen konnten von den Raketen erkannt und verfolgt werden. Die Türme in Berg sind übrigens eine Besonderheit, denn normalerweise waren die Radargeräte auf Einachsanhängern montiert.
Die Anlage ist von einen massiven Maschendrahtzaun umgeben. Zusätzlich wurden Wälle aufgeschüttet und Gräben gezogen. An den beiden nördlichen Ecken steht jeweils ein großer Beton-Bunker mit einer Schießscharte auf der ganzen Länge. Zusätzlich gibt es noch Unterstände auf der Ostseite. Heute sind die Unterstände und Bunker stark bewachsen und fast nicht mehr zu erkennen.
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Bunker links neben dem Eingangstor Westseite |
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Bunker im Nordwesten |
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Bunker im Nordosten |
Ein eingeschossiger Gebäudekomplex an der Westseite diente der Besatzung als Unterkunft während der Schicht. Dieser Komplex ist auch heute noch vorhanden und wird von dem neuen Eigentümer genutzt. Die Wege zu den Radartürmen und zu den Abschußplätzen sind alle asphaltiert und gut befestigt.
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Westlicher Gebäudekomplex im Hintergrund die Radartürme |
Die Stellung bei Haag gehörte zum FlaRakBtl. 33 in Lenggries. Genauer war hier die 4./ FlaRak-Batterie 33 stationiert. Die Hauptunterkünfte befanden sich in Erding. Es handelte sich um die südlichste Turmstellung in Deutschland. Die Batterie wurde 1983 von Murnau hierher verlegt. Aufgegeben wurde die Stellung im Jahr 1996. Die letzten Raketen dieses Typs HAWK wurden 2005 außer Dienst gestellt. Der Nachfolger war das PATRIOT-System.
Das Gelände wird heute gewerblich genutzt.
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